Ich stelle hier mal einen kleinen Überblick der
verseiften Öle ein, ist für den ein oder anderen bestimmt interessant um
"seine" Seife zu finden:
Aprikosenkernöl
Prunus Armeniaca (Apricot) Kernel
Ein sehr reichhaltiges Öl mit sehr guten
Pflegeeigenschaften. Es wird vorallem für empfindliche Haut empfohlen, da es
reich an Enzymen ist, sowie antibakteriell wirkt.
Arganöl Argania
spinosa L.
Eines der teuersten und kostbarsten Öle überhaupt. Es
wird aus den Früchten des Arganbaums, einer der ältesten Baumarten der Welt,
gewonnen. Der Arganbaum ist ausschließlich im Südwesten Marokkos zu finden und
gilt als bedroht. Das Arganöl ist reich an Vitamin E und ungesättigten
Fettsäuren und gilt als "Anti Stress" Öl für die Haut. Insbesondere
für die Gesichtspflege geeignet, wird aber auch zur Narbenbehandlung
eingesetzt.
Avocadoöl Persea Gratissima
Ein grünes, vitaminreiches (A, B, D, E ) Öl das
aus dem Fruchtfleisch der Avocadofrucht gewonnen wird. Das Unverseifbare
enthält eine beachtliche Menge an Phytosterinen die u. a. für eine gute
Aufnahme des Öls durch die Haut sorgen. Kombiniert mit Olivenöl gibt Avocadoöl
eine besonders feine Seife, die gerne auch für Babys verwendet wird. Avocadoöl
wird von der Haut sehr schnell und gut absorbiert, es ist ein effizientes
Trägeröl und durch den weichmachenden Effekt ein ideale Wahl zum Überfetten von
Seifen. Avocadoöl gibt einen feinen, cremigen Schaum. Darüber hinaus ist es
aber recht teuer und die Seifen damit eben auch.
Babassufett Orbignya oleifera
Die stattliche Babassupalme stammt aus Brasilien, aus
den fetthaltigen Früchten wird durch Auspressen das Babassuöl gewonnen. Von der
Zusammensetzung her ähnelt es mit seinem hohen Gehalt an Laurin- und Myristinsäure
dem Kokosnussöl, ebenso wie dieses wurde das Babassuöl schon vor über hundert
Jahren zur Seifenherstellung verwendet, da immer mehr allerdings Probleme mit
der Verträglichkeit von Kokosöl haben, ist es die ideale Alternative. Es gibt
harte, gut schäumende Seifen. Babassuöl ist weiß bis hellgelb und ist aufgrund
seiner Zusammensetzung auch für Shampooseifen gut geeignet - traditonell wird
es bei strapaziertem und/oder trockenem Haar verwendet.
Hanföl Cannabis sativa
Das Hanföl zählte früher zu den preiswerten Fetten,
die in größerem Ausmaß bei der Seifenherstellung zum Einsatz kamen,
insbesondere bei der Erzeugung von Schmierseife. Heute ist das durch
Kaltpressung gewonnene Hanföl sehr teuer und wird eigentlich nur zum Überfetten
der Seife genommen. Es verseift sich leicht, und macht die Seife weich.
Hilfreich bei Neurodermititis, hautberuhigend.
Jojobaöl Simmondsia Chinensis
ist eigentlich ein flüssiges Wachs, es dringt gut in
die Haut ein, da es in der Zusammensetzung dem Hautfett ähnelt, wirkt
entzündungshemmend und verbessert die Haltbarkeit, da es ein Antioxidant ist.
Kakaobutter Theobroma
Cacao
macht Seife außerordentlich hart und schützt die
Haut. Empfehlenswert bei strapazierter Haut, nicht so gut bei erhöhter
Aktitviät der Talgdrüsen (fette Haut). Praktisch kein Schaum aber immerhin ein
feines Hautgefühl.
Kokosöl cocos nucifera
wird aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuß gewonnen, die
ca. 70 % Fett enthält. Den Seifen verleiht es Festigkeit sowie üppigen,
großporigen Schaum, der allerdings nicht allzu stabil ist. Seife mit einem
hohen Kokosnußanteil schäumt auch im Salzwasser, doch ein Zuviel kann bedingt
durch die starke Entfettung (=Reinigungswirkung) die Haut austrocknen - bis zu
einem gewissen Grad kann das durch geschickte Kombination der anderen Öle
ausgeglichen werden (Sonnenblume, Distel- u. Traubenkernöl wirken dem z.B.
entgegen).
Lanolin
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Wollwachs - oder Lanolin - ist das Fett, das aus der
Schafwolle gewonnen wird. Es erinnert in der Farbe an Bernstein und ist sehr
klebrig anzufassen.
Lanolin ist der perfekte Weichmacher der Haut. Es
glättet feine Riefen und Risse und versorgt die Haut mit rückfettenden Lipiden,
die die Hautfeuchtigkeit binden. Das funktioniert so gut, weil Lanolin
hautverwandte Fette und Fettsäuren enthält - natürliche Bestandteile des
‚Kitts’ zwischen unseren Hornzellen.
Ausserdem wirkt Lanolin reizlindernd, wundheilend,
zellregenerierend und epithelbildend bei wunder, abgeschürfter Haut. Es glättet
raue, rissige Haut und verbessert die Feuchtigkeitsbindung.
Lorbeeröl Laurus nobilis
Ein grünes, halbfestes Öl das unter anderem zur
Hufpflege der Pferde verwendet wird - als Zusatz zu Seifen wird es schon über
hundert Jahre verwendet, dem Öl wird eine positve Wirkung auf Haut und Haar.
Dennoch ist es derzeit eine umstrittene Kosmetikzutat, da Lorbeeröl als
allergieauslösend und hautreizend gilt. Ich habe eine Alepposeife mit einem
sehr hohen Anteil an Lorbeeröl und empfinde es als ausgesprochen pflegend.
Mandelöl Prunus Dulcis
Ein wunderbares Öl für die Haut, es wird schon seit
dem Alterum für die Schönheitspflege verwendet. Sehr gut auch für Haut- oder
Badeöle geeignet, es wirkt reizlindernd, pflegend und schützend und ist
besonders für trockne Haut geeignet, die zu Rissen, Ekzemen und Schuppen neigt.
Vorsicht bei bekannten Nußallergien.
Nachtkerzenöl Oenothera biennis
Wird in der Naturkosmetik besonders bei trockener, zu
Ekzemen neigender Haut eingesetzt, sollte bei der Seifenherstellung nur in
kleinen Mengen verwendet werden da es sehr weiche Seife gibt. Da diesem Öl
haarwuchsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden ist es auch ein
empfehlenswerter Zusatz zu Shampooseifen. Generell soll es aktivierend und
verjüngend wirken.
Olivenöl Olea Europaea
wird schon seit Jahrhunderten wegen seiner heilenden,
entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Es eignet sich auch gut für
Kräuterauszüge (z.B. Ringelblume, Kamille, Johanniskraut). Olivenöl ergibt
besonders milde Seifen mit kleinporigem, dichtem Schaum. Reine Olivenölseifen
fühlen sich ein wenig „schlüpfrig“ an und neigen dazu, unter Einfluß von
Feuchigkeit bzw. wenn sie zwischen ihren „Einsätzen“ nicht gut abtrocknen
können, die Form zu verlieren. Nach längere Lagerung geben reine Olivenölseifen
einen viel besseren Schaum und sind ausgiebiger.
Rapsöl brassica campestris, brassica napus
Gut geeignet für empfindliche Haut sorgt es für
Feuchtigkeit und ist als heimisches Öl auch aus ökologischen Überlegungen
heraus empfehlenswert, immerhin wächst es sozusagen direkt vor der
Haustüre. Früher enthielt Rapsöl größere Mengen an Erukasäure und war
dadurch für den menschlichen Genuß ungeeignet - mittlerweile wurde diese
Erukasäure durch Züchtung eliminiert. Reine Rapsölseifen schäumen praktisch gar
nicht und dunkeln mit der Zeit auch noch nach.
Reiskeimöl Oryza sativa
Enthält neben Vitamin E noch zwei weitere natürliche
Oxidantien und ist dadurch ein recht stabiles Öl. Wird auch für Cremen
verwendet und hat einen (niedrigen) natürlichen Sonnenschutzfaktor. Reiskeimöl
wird in Japan traditionell zur Schönheitspflege eingesetzt, es gibt etwas weichere
Seife als Olivenöl. Reine Reiskeimölseife gibt einen milden, cremigen wenn auch
nicht gerade üppigen Schaum, ist jedenfalls sehr angenehm auf der Haut.
Gute Pflegewirkung.
Rizinusöl Ricinus Communis
– hydrophiles, hautpflegendes Öl, unterstützt
die schaumbildenden Eigenschaften der anderen Öle. Rizinusöl gibt weiche Seife.
Außerdem verleiht es der Seife ein etwas transparentes Aussehen.
Schwarzkümmelöl Nigella sativa
Dieses Öl wird schon seit Jahrhunderten als Heilmittel
eingesetzt, heilende und entzündungshemmende und antimykotische Eigenschaften
wurden nachgewiesen. Innerlich eingenommen soll es auch blutzuckersenkend
wirken. In der Seife gibt es kaum Schaum.
Sesamöl Sesamum orientale
Dieses Öl wird besonders in Indien gerne zu
Hautpflegeprodukten verwendet (Salbe, Massage usw.) und eignet sich gut für die
Seife, der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren macht allerdings auch die
Seife weich. Als rückfettender Bestandteil fördert es die
Regenerationsfähigkeit der Haut und erhöht deren Widerstandskraft gegen
Umwelteinflüsse. Dringt gut in die Haut ein und hat auch einen
Lichtschutzfaktor.
Sheabutter (Karité) Butyrospermum Parkii
- kommt aus Afrika, ist weiß und fest. Shea
Butter wird aus den Nüssen des Shea Baums gewonnen und enthält viele
unverseifbare, hautpflegende Stoffe. In Afrika wird eine 100%ige
Sheabutterseife hergestellt, die dazu nötige Lauge wird aus der Asche
verbrannter Nußschalen sowie Ästen und Blättern des Shea Baumes
gewonnen. Shea Butter macht die Seife fest und ist gut für trockene,
beanspruchte Haut sowie für Babyseifen.
Reine Sheabutterseife ist hell, hart und duftet
(wenigstens am Anfang) verführerisch nach unraffinierter Sheabutter - Schaum
entwickelt sich schlecht.
Sojaöl Glycine max.
Ein zu hoher Sojaölanteil macht die Seife weich,
außerdem schäumt Sojaöl, für sich alleine genommen, nicht sonderlich gut, aber
es dringt gut in die Hornschicht der Haut ein und macht sie wieder weich und
geschmeidig, besonders geeignet bei gereizter und/oder trockener Haut. Sojaöl
ist sehr vitaminreich (besonders Vitamin E) und enthält Lecithin.
Sonnenblumenöl Helianthus annus
Die Sonnenblume wurde von Columbus im 15.
Jahrhundert von Mittelamerika nach Europa gebracht. Seit 1830 wird aus den
Kernen Öl hergestellt, es ist sehr vitamin- und lecithinreich und schützt
die Haut vor Umwelteinflüssen, außerdem wirkt es leicht desinfizierend. Seifen
mit Sonnenblumenöl sind mild und sehr angenehm auf der Haut.
Traubenkernöl Vitis vinifera
– leichtes Öl mit einem hohen Anteil
essentieller Fettsäuren, zieht rasch ein ohne einen Film zu hinterlassen, gut
für fette und/oder unreine Haut. Es ergibt eine milde und für empfindliche Haut
geeignete Seife.
Weizenkeimöl Triticum vulgare
– sehr vitaminreich ( A, D, E, F), empfehlenswert für
reife Haut sowie auf Grund der hautregenerierenden Eigenschaften hilfreich bei
Narben, Schwangerschaftsstreifen, Falten und Ekzemen. Weizenkeimöl kann
bei schlecht durchbluteter Haut recht hilfreich sein und ist auch zur
Haarpflege (Kopfhaut!) gut geeignet. Reine Weizenkeimölseife schäumt zwar recht
schön, ist aber leider nicht sonderlich haltbar.
Quellen:
http://www.zartgefühl.de
http://www.naturseife.com
http://www.seifenkreationen.ch
Quellen:
http://www.zartgefühl.de
http://www.naturseife.com
http://www.seifenkreationen.ch
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